Erst Mitte Juni hatte das EU-Land grosszügige Lockerungen verkündet. Es vollzog nun aber aus Angst vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eine abrupte Kehrtwende.

Vor allem unter den zahlreichen Berufspendlern löste die kurzfristige Regeländerung Empörung und Proteste aus, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete. Am ungarisch-slowakischen Autobahn-Grenzübergang am Südrand der Hauptstadt Bratislava liess eine Grenzblockade von in Ungarn wohnenden und in Bratislava arbeitenden Slowaken die Polizei zunächst kapitulieren. Um den entstandenen Stau aufzulösen, räumten Polizisten eine Fahrspur und liessen vorübergehend alle wartenden Autos völlig unkontrolliert durchfahren, während sie nur mehr die Protestkundgebung überwachten.

Grenzblockaden und Protestaktionen gegen die Verschärfung hatten die Regierung in Bratislava schon im Voraus zu kleineren Zugeständnissen bewogen. So hob sie die völlige Schliessung kleinerer Grenzübergänge wieder auf und akzeptierte für Pendler eine Übergangsfrist bis 9. August, während der auch die erste Impfdosis für eine Einreise ohne Quarantänepflicht reicht./ct/DP/ngu

(AWP)