Indonesien hatte als weltgrösster Produzent des begehrten pflanzlichen Rohstoffes den Export von rohem Palmöl Ende April ausgesetzt. Damit wollte die Regierung Knappheit und steigende Preise im eigenen Land bekämpfen. Präsident Joko Widodo hatte seinerzeit angekündigt, wenn sich der Markt im Land stabilisiert habe und Speiseöl wieder zu erschwinglichen Preisen verfügbar sei, werde er die Entscheidung neu bewerten. Angesichts knapper Bestände war der Speiseölpreis in dem südostasiatischen Land in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Dies löste Proteste aus. Diese drohten die Regierung des rund 270 Millionen Einwohner zählenden Inselstaates zu destabilisieren.

Am Dienstag hatten sich Hunderte von Palmöl-Kleinbauern in mehreren Städten versammelt und die Regierung aufgefordert, das Verbot aufzuheben. Nach ihren Angaben haben Unternehmen kein Palmöl mehr abgekauft, wodurch ihre Ernte wertlos geworden sei. Mit Blick auf das Ende des Exportstopps sagte der Generalsekretär des Palmöl-Bauernverbandes, Manusetus Darto, "unsere wirtschaftlichen Räder können sich nun wieder drehen".

Das rot-bräunliche Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Ausserdem gibt es Palmkernöl aus dem Samen der Frucht. Palmöl wird vor allem in Asien zum Frittieren und Braten verwendet. Es findet sich aber auch in zahlreichen Nahrungsmitteln, zum Beispiel in Margarine, Schokolade, kakaohaltigen Brotaufstrichen, Eiscreme, Backwaren, Pizzen und anderen Fertigprodukten. Palmöl wird auch in Tierfutter gemischt und Waschmittel, Seifen, Kosmetika, Kerzen und Schmierstoffe haben einen hohen Palmöl-Anteil. Zudem wird der Rohstoff für Biosprit mitverwendet. Indonesien steht wegen der Zerstörung seines Regenwaldes für den Palmöl-Anbau in der Kritik./apa/DP/ngu

(AWP)