Die Aktivitäten der zwei Tochtergesellschaften in Polen müssten aufgrund von Anordnungen der polnischen Regierung eingestellt werden, teilte Sulzer am Montag mit.
Die polnischen Sanktionen betreffen laut Sulzer eigentlich den Hauptaktionär Viktor Vekselberg, sind aber auf die polnischen Sulzer-Gesellschaften ausgeweitet worden. Sulzer verweist darauf, dass Vekselberg keinerlei Kontrolle oder Eigentumsrechte über Sulzer-Gesellschaften ausübe und all seine wirtschaftlichen Rechte an Sulzer entzogen seien.
Darüber hinaus sei keine Rechtseinheit von Sulzer in irgendeinem anderen Land von Sanktionen betroffen. Das Geschäft werde deshalb global weitergeführt.
Die Sanktionen in Polen sind in den Augen von Sulzer falsch. Man werde deshalb darauf hinarbeiten, dass die Tochtergesellschaften Sulzer Pumps Wastewater Poland und Sulzer Turbo Services Poland wieder von der Sanktionsliste von Polen gestrichen würden.
Auch Medmix betroffen
Wie Sulzer muss auch die im vergangenen Jahr von Sulzer abgespaltene Medmix den Betrieb in Polen einstellen. Der Betrieb des Produktionswerks in Breslau von Medmix wird eingestellt, wie der Spezialist für Geräte zum Auftragen von Flüssigkeiten am Montag mitteilte. Dies Geschehe wegen Sanktionen von Polens Regierung. Medmix verweist darauf, dass Vekselberg keine Medmix-Gesellschaft kontrolliere oder besitze und ihm sämtliche wirtschaftlichen Rechte bei Medmix entzogen wurden. So könne er etwa weder Medmix-Aktien kaufen noch verkaufen.
Medmix sei in keinem anderen Land mit Sanktionen belegt und werde deshalb das Geschäft global weiter vorantreiben. Gegen die Sanktionen von Polen wehre man sich mit Hilfe der Schweizer Regierung.
Medmix beziffert den in Polen erzielten Umsatz auf 1,6 Millionen Franken je Woche, was aufs Jahr hochgerechnet gut 80 Millionen oder rund 18 Prozent des Umsatzes von 2021 ergibt. Das Unternehmen beschäftigt in Polen 283 Mitarbeiter.
(AWP)