"Die globalen Gewinnprognosen verlangsamen sich seit einigen Monaten", hiess es in einer Analyse von Strategen um Khuram Chaudhry. "Die Daten zu den Unternehmensgewinnen befinden sich nun weltweit per Saldo in Herabstufungs-Territorium”. Unter anderem das Verhältnis von Aufträgen zu Lagerbeständen lege einen drohenden Konjunkturabschwung nahe. Damit könnte die US-Notenbank nicht in der Lage sein, die Zinsen so stark anzuheben, wie es der Markt derzeit befürchte.
Händler gehen mittlerweile davon aus, dass die Fed die Zinsen bei ihren nächsten drei Entscheidungen um einen halben Prozentpunkt anhebt. "Unsere Lesart des Gewinnzyklus und seiner Treiber signalisiert: Mit der Verlangsamung könnte die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben und die Anleiherenditen könnten enteilt sein", so JPMorgan.
"Die Geschichte zeigt häufig, dass der Markt negative Renditen verzeichnet, wenn der Heraufstufungszyklus in den Bereich der Herabstufung wechselt”, so die Strategen. "Die Aktien-, Stil und Sektorrotation wird typischerweise sehr defensiv". Sobald die Bondrenditen zurückgingen, gehe der Trend weg von billigeren Substanzwerten und Qualitätstitel rückten in den Fokus. Wachstumswerte könnten dann wieder Outperformance zeigen.
(Bloomberg)