Unter den neun Verletzten sei ein US-Soldat, die anderen seien Zivilbeschäftigte, teilte ein Sprecher der von den USA geführten Allianz im Irak am Dienstag per Twitter mit. Der Angriff auf den Stützpunkt auf dem Gelände des Flughafens von Erbil ereignete sich am Montag. Er ist einer der schwersten dieser Art seit fast einem Jahr. Mehrere Raketen schlugen auf dem Militärgelände und in seiner Umgebung ein. Den Angriff reklamierte die kaum bekannte Gruppe Saraja Aulija al-Dam für sich. US-Aussenminister Anthony Blinken erklärte am Montagabend, die USA seien schockiert über den Angriff. Dieser ereignete sich nur drei Wochen vor dem für 5. bis 8. März geplanten Besuch von Papst Franziskus im Irak, der auch eine Visite in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurden-Region im Irak, beinhaltet.

Blinken erklärte, er habe mit dem Ministerpräsidenten der Kurden-Region, Masrur Barsani, über den Angriff gesprochen. Er habe ihm die Unterstützung der USA zugesichert, den Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Ministerpräsident der irakischen Zentralregierung, Mustafa al-Kadhimi, steht an der Seite der USA. Der Regierung in Bagdad fällt es jedoch schwer, die verschiedenen Gruppen im Irak, in dem die Schiiten die Mehrheit gegenüber den Sunniten stellen, zu versöhnen. Einige irakische Behördenvertreter sind der Auffassung, die Gruppe Saraja Aulija al-Dam unterhalte Verbindungen zum schiitischen Iran. Dies könnte zu Spannungen zwischen den USA und dem Iran führen zu einem Zeitpunkt, da die neue US-Regierung nach der Politik des maximalen Druckes von Ex-Präsident Donald Trump sich um eine Verbesserung der Beziehungen mit der Islamischen Republik bemüht.

In den vergangenen Wochen gab es mehrere Angriffe paramilitärischer Gruppen, die sich im Irak und im Jemen mit dem Iran verbündet haben, auf Einrichtungen der USA und Saudi-Arabiens, eines engen US-Verbündeten. So geriet die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad unter Raketenbeschuss, und ein saudiarabischer Flughafen wurde mit Drohnen angegriffen.

Der Iran und Saudi-Arabien sind erbitterte Rivalen und ringen in der Region um Einfluss. Beide Staaten führen im Jemen seit Jahren eine Stellvertreterkrieg und mischen auch im Irak und in Syrien mit. Der Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, das erzkonservative Königreich Saudi-Arabien begreift sich als Führungsmacht der Sunniten, dem anderen Hauptströmung des Islams.

(Reuters)