"Wir haben gerade in den letzten 24 Stunden weitere Bewegungen russischer Einheiten an die Grenze gesehen, für die es keine andere gute Erklärung gibt, als dass sie sich für einen Angriff in Position bringen", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Montagmorgen im US-Fernsehen. Man könne allerdings keinen genauen Tag vorhersagen - ein Angriff sei in den "kommenden Stunden oder Tagen" möglich.
Mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin wiederholte Sullivan, dass der US-Präsident prinzipiell dazu bereit wäre. Bedingung sei "selbstverständlich", dass Russland vorher nicht in die Ukraine einmarschiere. Der Kreml hatte die Hoffnungen auf ein baldiges Treffen zuvor allerdings gedämpft. "Es gibt soweit keine konkreten Pläne dazu", erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am
«Es wird ein von Russland geführter Krieg sein»
Sullivan warnte auch vor Menschenrechtsverletzungen, sollte Russland die Ukraine angreifen. "Es wird ein von Russland geführter Krieg sein - gegen das ukrainische Volk, um es zu unterdrücken, zu zerschlagen, ihm zu schaden", sagte er. Die US-Regierung hatte sich zuletzt in einem Schreiben an UN-Botschafterin Bathsheba Nell Crocker in Genf gewandt. Darin ist von glaubwürdigen Informationen die Rede, die auf schwere Menschenrechtsverletzungen hindeuten.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150'000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Moskau widerspricht seit Wochen hartnäckig Befürchtungen des Westens, dass ein Einmarsch in die Ukraine bevorstehen könnte.
Lawrow will Blinken in Genf treffen
Im Konflikt mit dem Westen treffen sich Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege Antony Blinken an diesem Donnerstag in Genf. Das sagte Lawrow am Montag bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau. Voraussetzung sei die Zustimmung von Präsident Wladimir Putin.
Lawrow sagte, er habe nach einem Schreiben Moskaus an die USA einen Anruf von Blinken bekommen. Washington und Moskau hatten sich zuletzt mehrmals geschrieben und dabei unter anderem die russischen Forderungen nach verbindlichen Sicherheitsgarantien diskutiert.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Moskau widerspricht seit Wochen hartnäckig Befürchtungen des Westens, dass ein Einmarsch in die Ukraine bevorstehen könnte./cht/DP/jha
(AWP)