Nach den Gesprächen des amerikanischen Klimabeauftragten John Kerry mit seinem chinesischen Amtskollegen Xie Zhenhua gaben beide Seiten am Sonntag eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit der zwei grössten Kohlendioxidproduzenten heraus. Der Kampf gegen die Erderwärmung müsse mit der geforderten Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit angegangen werden, heisst es darin. National und multilateral müsse mehr getan werden.

Der virtuelle Klimagipfel, zu dem US-Präsident Joe Biden am Donnerstag und Freitag eingeladen hat, solle die Bemühungen verstärken und auch die Klimakonferenz in Glasgow im November vorbereiten, sind sich beide einig. Die USA und China wollten weiter "konkrete Massnahmen" diskutieren, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Darin haben sich die knapp 200 Vertragsstaaten darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad. Schon jetzt hat sich Erde aber im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (1850-1900) um gut ein Grad erwärmt.

Der frühere US-Aussenminister Kerry, der als bislang ranghöchster Vertreter der neuen US-Regierung vergangene Woche China besucht hatte, ist von Shanghai in die südkoreanische Hauptstadt Seoul weitergereist. Der Klimaschutz gilt als einer der wenigen Bereiche, in denen eine Kooperation zwischen den beiden strategischen Rivalen gegenwärtig möglich erscheint. Das Verhältnis ist auf den niedrigsten Stand seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1979 gefallen.

(AWP)