Insgesamt würden in dem Zeitraum fünf derartige Projekte aufgelegt, um die möglichen Vorteile einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zu untersuchen, kündigte die privatwirtschaftliche Initiative, Digital Dollar Project, an. Dahinter verbirgt sich eine Partnerschaft zwischen der Unternehmensberatung Accenture und der Digital Dollar Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung. Die Initiative war im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben worden, um Forschungen zu einer Digitalwährung in den USA zu unterstützen.

Es gebe rund um die Welt Konferenzen zum Thema CBDC und jede Woche erschienen dazu neue Artikel auf Grundlage von Daten aus anderen Ländern, sagte Christopher Giancarlo, Mitgründer der Digital Dollar Foundation. "Was es nicht gibt, sind irgendwelche realen Daten und Tests aus den Vereinigten Staaten, um die Debatte anzureichern," führte er aus. Diese Daten sollen nun erzeugt werden.

Weltweit loten Zentralbanken derzeit die mögliche Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen aus. Denn die Digitalisierung im Zahlungsverkehr schreitet immer weiter voran und die Bargeldnutzung nimmt in vielen Ländern ab. Zentralbanken geraten daher unter Druck, nicht den Anschluss an die technologische Entwicklung und womöglich die Währungshoheit an grosse Technologiekonzerne zu verlieren. Wie Banknoten und Münzen sollen auch CBDCs ein leicht nutzbares gesetzliches Zahlungsmittel sein, nur eben in digitaler Form.

MIT arbeitet an Technologie

In den USA war die Notenbank bei dem Thema bislang eher vorsichtig vorgegangen. Derzeit arbeitet die Federal Reserve mit dem in Cambridge bei Boston ansässigen Massachusetts Institute of Technology (MIT) an einer Technologie für einen möglichen e-Dollar. Dabei sei es viel wichtiger, es richtig zu machen anstatt schnell zu sein, bekräftigte Notenbank-Chef Jerome Powell erst vergangene Woche.

Giancarlo zufolge liegt Powell zwar mit seiner Vorsicht richtig. Aber da China bei digitalen Zentralbankwährungen vorangehe, müsse die USA in der Debatte dafür sorgen, dass Werte wie die Bewahrung der Privatsphäre, freier Handel und Redefreiheit in der Entwicklung berücksichtigt werden. Drei der Pilotprogramme sollen in den nächsten zwei Monaten starten. Sie sollen das MIT-Projekt der Fed ergänzen und Daten unter anderem zur Funktionsweise und zur Nutzung eines digitalen Dollar liefern. Diese sollen zudem schnell veröffentlicht werden.

Accenture hat bereits an einer Reihe von CBDC-Projekten mitgewirkt, darunter in Kanada, in Singapur und in Frankreich. In der Euro-Zone will die Europäische Zentralbank um die Jahresmitte herum entscheiden, ob sie grünes Licht für das Projekt eines e-Euro geben will. 

(Reuters/cash)