Hauptsächlich sei der Anstieg auf illegal über die Ostgrenze in die Schweiz einreisende Migrantinnen und Migranten zurückzuführen, wie das BAZG am Montag in einer Mitteilung schrieb.
Im Juni letzten Jahrs verzeichneten die Behörden 1023 rechtswidrige Aufenthalte, ein Jahr zuvor waren es 920 irreguläre Migrationen. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) führte dies auf die einschränkenden Massnahmen der Corona-Pandemie zurück, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Dieser Effekt falle in diesem Jahr weg.
Die Anzahl Übergaben an ausländische Behörden ist laut BAZG ebenfalls angestiegen. Hingegen gab es im Juni mit 33 Fällen etwa gleich viele Verdachtsfälle in Bezug auf Schleppertätigkeiten wie im Vormonat und im Juni 2021.
Flucht über den Land- oder den Seeweg
Für dieses Jahr rechnet das SEM mit rund 16'500 Asylgesuchen. Die Schutzsuchenden aus der Ukraine seien darin nicht einkalkuliert. Am meisten Asylsuchende in Europa kommen laut SEM aus Afghanistan, Syrien und Venezuela. Bei den Personen, die irregulär in die Schweiz einwanderten, handelte es sich laut BAZG mehrheitlich um afghanische Staatsangehörige.
Im Vergleich zum Vorjahr seien die drei Routen über das Mittelmeer ähnlich oder weniger stark frequentiert, schrieb das SEM. Mehr Migrantinnen und Migranten als im Vorjahr reisten über die Route Türkei-Italien und über die Seeroute Türkei-Griechenland. Dennoch bleibe die Migration aus der Türkei nach Griechenland weiterhin auf tiefem Niveau, schrieb das SEM. Es sei unwahrscheinlich, dass die türkische Regierung die Grenzen zu Griechenland erneut öffne.
(AWP)