In Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown, der die Zahlen deutlich senkte. Ab Mitte Oktober setzte die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nahmen die Infektionszahlen wieder zu.
"Lassen Sie uns gemeinsam eine letzte Anstrengung unternehmen", sagte Netanjahu am Dienstag zu Beginn der Kabinettssitzung. Das Gesundheitsministerium des Landes hatte zuvor mit 8311 Fällen den dritthöchsten jemals verzeichneten Wert an Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet. Am 19. Dezember startete eine massive Impfkampagne. Ende des Monats begann in dem Mittelmeerstaat ein Teil-Lockdown. Nach dessen Regeln, die zum grössten Teil weiterhin gelten, ist es unter anderem verboten, sich bei Menschen aufzuhalten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Die Menschen dürfen sich nur noch in Ausnahmefällen mehr als 1000 Meter von ihren Wohnorten entfernen. Experten hatten die Massnahmen als unzureichend kritisiert.
In Israel leben rund 9,3 Millionen Menschen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner. Hier meldeten die Behörden zuletzt 11 897 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
(AWP)