"Ich werde mir die Sache sorgfältig ansehen und mich bald zurückmelden", schrieb Siemens-Chef Joe Kaeser am Sonntag auf Twitter. Ein Sprecher erklärte am Montag, der Konzernchef reagiere damit insbesondere auf die Kommunikation in den sozialen Medien, habe aber natürlich auch die Protestaktionen wahrgenommen.
I want to thank everyone for reaching out on the #Adani project in Australia. I was not aware of and take your concerns seriously. I will diligently look into the matter and get back to you soon. @Siemens view & decision may or may not change. But you deserve an answer.
— Joe Kaeser (@JoeKaeser) December 15, 2019
Erst vergangene Woche hatte beispielsweise ein Aktivist seine Hand an ein Fenster in der Siemens-Zentrale in München geklebt. Auch in den sozialen Medien war das Projekt und die Beteiligung von Siemens kritisiert worden. Das Milliardenprojekt des indischen Industriekonzerns Adani wird von Umweltschützern seit Jahren heftig bekämpft. Es soll eines der grössten Kohlebergwerke der Welt werden und aus fünf Untertageminen sowie sechs Tagebaustätten jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle fördern.
Kaeser bedankte sich nun dafür, dass sich die Menschen wegen des Adani-Projekts an ihn gewandt hätten. Es sei ihm nicht bewusst gewesen und er nehme die Sorgen ernst. Allerdings schränkte Kaeser auch ein: "Die Sicht und Entscheidung von Siemens kann sich ändern oder auch nicht", doch die Menschen verdienten eine Antwort.
Siemens selbst machte keine Angaben zum Volumen des Auftrags. Im Umfeld des Konzerns geht man aber davon aus, dass es sich um eine vergleichsweise überschaubare Grössenordnung handelt.
(AWP)