Dem Portal "Politico" zufolge sollen entsprechende Gesetze, die die Lizenzierung von Öl- und Gasvorhaben unter bestimmten klimapolitischen Gesichtspunkten verhindern, geändert werden. So könnten etwa Notfallklauseln eingefügt werden, mit denen die bisherigen Regeln umgangen werden könnten.

Gegen die Lizenzierung neuer Ölvorhaben gibt es Widerstand. Auch Grossbritannien selbst inszenierte sich kürzlich als Gastgeber der Weltklimakonferenz COP26 verstärkt als Vorreiter beim Klimaschutz. Johnson und COP-Präsident Alok Sharma betonten immer wieder die Notwendigkeit, sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden.

"Erneuerbare sind der schnellste und günstigste Weg zu grösserer Energie-Unabhängigkeit. Sie sind immun gegen Putins Manipulationen. Er mag seine Hand am Hahn für Öl und Gas haben. Aber er kann nichts tun, um den Nordsee-Wind zu stoppen", schrieb Johnson auch in seinem Gastbeitrag im "Telegraph".

Angesichts stark steigender Energiepreise steht er nun jedoch stärker unter Druck. Johnson kündigte ausserdem an, es sei Zeit, stärker auf die Atomenergie zu setzen. Details wollte er in den kommenden Wochen vorstellen. Atomkraft gehört in Grossbritannien weiterhin zum festen Bestandteil des Energie-Mixes.

Kurzfristig muss sich Grossbritannien, das bis Ende des Jahres kein russisches Öl mehr beziehen will, jedoch nach anderen Lieferanten umschauen. Johnson will zudem am Mittwoch nach Saudi-Arabien reisen. Auch dafür gibt es angesichts der dortigen Menschenrechtsverstösse erhebliche Kritik./swe/DP/nas

(AWP)