Noch keine Generation habe je eine Pandemie mit einer solchen Informationsflut durchlebt, sagte das Vorstandsmitglied der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte der Schweiz. Wir seien aber noch immer Steinzeitmenschen, welche die Gefahren unmittelbar wahrnähmen. Heute führe dies bei vielen Menschen dazu, dass sie "von Sorgenflash zu Sorgenflash" hangelten.
Zu den Tests sagte Steffen, die Anbieter seien in der Pflicht, verstärkt Angebote zu machen. Es gebe genug Tests, aber deren Nutzung gehe in letzter Zeit zurück. Man müsse "breiter in die Testung reinkommen". Gerade Junge würden dafür nicht gerne in eine Spitalumgebung gehen. In Basel gebe es mittlerweile 40 Testmöglichkeiten, auch in Apotheken, Drogerien der anderen privaten Anbietern.
Wenn man zu schnell auf einen Rückgang der Kurve reagiere, sei man schnell wieder bei zu wenig Massnahmen, antwortete Steffen auf die Frage, was er von einer Petition halte, die verlange, dass man Chorproben unter Auflagen wieder zulasse.
Damit man die Weihnachtsfeiern einigermassen sicher im kleinen Kreise abhalten könne, rät Steffen zu einem vorsorglichen Rückzug im Vorfeld des Fests im Sinne einer Vorquarantäne. Weihnachtsgeschenke würde man besser auch jetzt kaufen, um Kontakte zu senken. Dann könne man am Tag selber auch die Grosseltern einladen. Allerdings bleibe ein Restrisiko.
Kantonärzte wie auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollen diesbezüglich noch Empfehlungen kommunizieren, wie es am Medientermin hiess. "Zu zehnt um einen Topf" beim traditionellen Fondue chinoise empfehle er aber nicht, sagte Steffen. Ein Set pro Familie und genug Abstand sei besser.
(AWP)