IOC-Präsident Thomas Bach hatte schon vor der Verkündung der Entscheidung versichert: "Das IOC wird Ihren Beschluss voll unterstützen." Der 67-Jährige bekräftigte erneut, die Tokio-Spiele würden "sicher und geschützt" ausgetragen, und verwies auf eine Impfquote von mehr als 80 Prozent bei den Beteiligten. Ausländischen Besuchern bleibt die Einreise zu den Sommerspielen verwehrt, wie die Organisatoren bereits im März entschieden hatten.

Japans wichtigster Corona-Regierungsberater, der Mediziner Shigeru Omi, hatte sich zuletzt erneut für Geisterspiele ohne Fans auf den Rängen ausgesprochen. Auch 40,3 Prozent der japanischen Bürger finden laut einer am Wochenende landesweit durchgeführten Kyodo-Umfrage, dass Olympia in Tokio ganz ohne Zuschauer abgehalten werden sollte. 30,8 Prozent der Befragten finden gar, dass die Spiele abgesagt werden sollten.

Wegen der andauernden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Spiele wurden die geplanten Public Viewings in Tokio gestrichen. Der Impfprozess lief in Japan äusserst langsam an und nimmt erst seit kurzem Fahrt auf.

Die eigentlich für 2020 geplanten Sommerspiele waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden und sollen am 23. Juli eröffnet werden. Zuletzt hatte Regierungschef Suga entschieden, den seit Monaten geltenden Corona-Notstand für Tokio aufzuheben. Einige Restriktionen sollen jedoch weiter gelten.

Die olympischen Wettbewerbe werden in rund 40 Arenen in Tokio und anderen Präfekturen ausgetragen. Da teilweise bereits mehr Tickets verkauft wurden, als nun verfügbar sind, sollen die Plätze Medien zufolge teilweise verlost werden. Für die Paralympics, die am 24. August beginnen, soll eine Entscheidung über Zuschauer am 16. Juli getroffen werden./hc/DP/mis

(AWP)