Dies geht aus einem EU-Entwurf mit dem Titel "Strategie zur Finanzierung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft" hervor, der Bloomberg vorliegt. Er soll der Europäischen Kommission nächste Woche zusammen mit einem Regelwerk für grüne Anleihen vorgestellt werden soll.

Im Papier wird vorschlagen, die Berichtspflichten für Finanzunternehmen zu verschärfen und klimabezogene Risiken in Kreditratings und Kapitalanforderungen für Banken einzubeziehen. "Die Kommission wird Nachhaltigkeitsrisiken in den Standards der Finanzberichterstattung und der Rechnungslegung widerspiegeln", heisst es in dem Dokument. "Die Kommission wird die Aufsichtsbehörden in die Lage versetzen, gegen Greenwashing vorzugehen."

Dabei zieht die Kommission in Betracht, besonders im Energiesektor die Finanzierung bestimmter Wirtschaftsaktivitäten zu fördern, so auch im Gasbereich. Zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen werde sich die Kommission verpflichten, "ein hohes Mass an Ehrgeiz bei der Entwicklung internationaler nachhaltiger Finanzinitiativen und -standards an den Tag zu legen."

Steuermassnahmen und Standards

Die EU-Kommission wird die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde auffordern, zu bewerten, wie ESG-Faktoren von den Rating-Agenturen in ihre Benotungen einbezogen werden. Zudem erwägt sie eine Initiative, um sicherzustellen, dass diese Risiken von den Bewertungen erfasst werden. Die Europäische Zentralbank soll aufgefordert werden, regelmässige Stresstests zum Klimawandel durchzuführen.

Um das Ziel zu erreichen, bis 2050 per Saldo ohne Kohlendioxidemissionen auszukommen, setzt die EU auf Steuermassnahmen sowie einen Standard für grüne Anleihen. In den nächsten fünf Jahren wird sie zu den grössten Emittenten im Segment werden. So entfällt beim 800 Milliarden Euro schweren Pandemie-Wiederaufbaufonds ein 30%-Anteil auf grüne Bonds.

(Bloomberg/cash)