Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude lagen im August um 12,6 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mittelte. "Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit November 1970 (plus 13,1 Prozent)." Auf den Anstieg der Baupreise wirkten sich neben dem sogenannten Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 zusätzlich die stark gestiegenen Materialpreise aus. Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätte der Preisanstieg rein rechnerisch immer noch 9,7 Prozent betragen.

Im Mai 2021, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise auf Jahressicht um 6,4 Prozent gestiegen. Von Mai auf August erhöhten sich die Baupreise dann noch einmal um weitere 3,5 Prozent.

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kletterten von August 2020 bis August 2021 um 14,5 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 46,5 Prozent teurer geworden. Die Preise für Entwässerungskanalarbeiten und Betonarbeiten erhöhten sich je rund 15 Prozent. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 14,5 Prozent und für Klempnerarbeiten um 13,8 Prozent.

Um elf Prozent legten die Preise für Ausbauarbeiten im August zu. Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden - ohne sogenannte Schönheitsreparaturen - verteuerten sich um 11,9 Prozent. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 12,6 Prozent und für gewerbliche Betriebsgebäude um 13,3 Prozent. Im Strassenbau kletterten die Preise um 7,0 Prozent zum Vorjahr.

(Reuters)