In Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen verteuerten sich Waren und Dienstleistungen zwischen 4,0 und 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistikämter am Donnerstag mitteilten. Nur in Baden-Württemberg blieb die Inflation knapp unter der Vier-Prozent-Schwelle.

Im August hatte die Inflationsrate bundesweit noch bei 3,9 Prozent gelegen. Das Statistische Bundesamt will noch am Nachmittag seine erste Schätzung für ganz Deutschland veröffentlichen, die auf den Daten der genannten sechs Bundesländer basiert. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen hier mit einem Wert von 4,2 Prozent - es wäre der höchste seit Ende 1993.

Experten zufolge ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. "Wir werden in den nächsten Monaten noch höhere Inflationsraten bekommen", sagte kürzlich der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser. "Sie wird vielleicht in Richtung fünf Prozent gehen." Die starke Teuerung ist dem Bankenverband zufolge auf temporäre Sondereffekte zurückzuführen wie dem extrem niedrigen Ausgangsniveau bei den Rohstoffpreisen, Pandemie- und Lockdown-bedingten Nachholeffekten oder der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung im Kampf gegen die Corona-Krise in der zweiten Jahreshälfte 2020.

(Reuters)