Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, also zum Dezember 2020, lag das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten um deutliche 5,1 Prozent höher, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Gegenüber dem Vormonat November war die PPI-Inflation somit aber rückläufig. Damals war sie auf 5,8 Prozent geklettert und hatte damit den höchsten Stand des Jahres erreicht.

Zur Erinnerung: In den beiden Jahren 2019 und 2020 war die Produzentenpreis-Inflation wegen der Corona-Pandemie stark ins Minus gefallen und erreichte Werte von bis zu -4,5 Prozent. Auch zu Beginn des vergangenen Jahres 2021 gab es noch klar negative Werte, ehe es dann im April zum Vorzeichenwechsel kam. Danach stiegen die Werte fast kontinuierlich weiter an, bis im November wohl der Kulminationspunkt erreicht wurde.

Im Durchschnitt wieder positiv

Die durchschnittliche Jahresteuerung bei den Produzenten- und Importpreisen betrug somit 2021 2,7 Prozent. Im Vorjahr hatte sie im Durchschnitt noch -3,0 Prozent betragen, im Jahr davor -1,9 Prozent.

Die Rückkehr in den positiven Bereich erklären die Bundesstatistiker mit höheren Preisen für Metalle und Metallhalbzeug sowie Mineralölprodukte. Demgegenüber seien die Preise für pharmazeutische Produkte gesunken.

Höhepunkt wohl überschritten

Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler.

Tatsächlich zeigte sich bei den Konsumentenpreise eine vergleichbare Entwicklung auf tieferem Niveau. Auch diese kamen im Verlauf zurück in den positiven Bereich. Zum Jahresende betrug die Inflation für die Schweiz überdurchschnittliche 1,5 Prozent.

Als Hauptauslöser für die "Rückkehr der Inflation" gelten die gestiegenen Ölpreise sowie die Lieferengpässe infolge der Coronakrise. In anderen Ländern, insbesondere in den USA, machten sich diese bei den Inflationszahlen noch deutlich stärker bemerkbar. So lag etwa die Inflation in den USA zuletzt bei 7 Prozent.

Das Gros der Ökonomen geht aber davon aus, dass die Höhepunkte bei der Produzenten- und Konsumentenpreisinflation nun aber überschritten sind. Denn es wird grösstenteils mit stabilen Ölpreisen gerechnet, womit sich die Teuerungseffekte nach und nach zurückbilden sollten.

Eine Entspannung zeichnet sich laut Experten auch bei den unterbrochenen Lieferketten und den Halbleiter-Engpässen ab, welche Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht brachten und damit die Inflation anheizten.

(AWP)