"Die Delta-Variante ist eine ernstzunehmende Gefahr für die deutsche Wirtschaft", sagte der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts dem Portal "t-online". "Zwar wäre mit Sicherheit nicht alles verloren, wenn durch sie die Inzidenzen wieder ansteigen, ein Rückschlag aber wäre es auf jeden Fall." 

Die Erholung würde sich dann verzögern. Besonders die Bereiche, die bereits jetzt stark unter Corona gelitten hätten, wären erneut betroffen - etwa die Reisebranche, Restaurants oder der Handel. "Dann stünde uns ein harter Herbst bevor", sagte er.

Zugleich mahnte Fuest, dass die nächste Regierung in Deutschland das Wachstum der Wirtschaft nicht durch höhere Steuern gefährden dürfe. "Wenn es zu Steuererhöhungen kommt, wie manche Parteien es sich wünschen, wird das Wachstum abgewürgt." Allein die Einführung einer Vermögenssteuer würde die Belastungen für Betriebe stark verschärfen.

Die Ifo-Forscher haben gerade erst ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in diesem Jahr von 3,7 auf 3,3 Prozent gesenkt. Sie sind damit pessimistischer als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der zuletzt ein Plus von bis zu 4,0 Prozent in Aussicht gestellt hatte. Dafür erhöhte das Institut seine Schätzung für das nächste Jahr von 3,2 auf 4,3 Prozent.

(Reuters)