Grundsätzlich war ein Anstieg der Todesfälle infolge des steilen Anstiegs bei den Neuinfektionen erwartet worden. Die Interpretation der Zahlen rund um die Feiertage und den Jahreswechsel ist grundsätzlich schwierig. Das RKI hatte darauf hingewiesen, dass der Tod von Covid-19-Patienten häufig nachgemeldet werde. Ungeachtet der aktuellen Zahlen müssen sich die Bürger auf eine Verlängerung der einschneidenden staatlichen Corona-Beschränkungen auch nach Fristablauf am 10. Januar gefasst machen.

Gesundheitsminister Jens Spahn stimmte darauf bereits ein und sagte am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen", bei der Eindämmung der Pandemie sei Deutschland "bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen". Deshalb werde es nach dem 10. Januar "ohne Zweifel Massnahmen geben". In welchem Umfang, müssten Bund und Länder bei ihrer geplanten Konferenz am kommenden Dienstag entscheiden.

Der verschärfte Lockdown mit strengen Kontaktbeschränkungen, der Schliessung der meisten Geschäfte, Schulen und Kitas sowie der schon länger geltenden Schliessung von Restaurants, Theatern, Museen und anderen Freizeiteinrichtungen gilt zunächst bis zum 10. Januar. Am 5. Januar wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten, wie es anschliessend weiter geht.

Das RKI meldete am Mittwochmorgen zudem nicht deutlich weniger Neuinfektionen als vor einer Woche. 22 459 Neuinfektionen wurden registriert, am vergangenen Mittwoch (23.12.) waren es 24 740 Neuinfektionen. In der Weihnachtswoche ist die Zahl der Labortests auf das Coronavirus in Deutschland nach Verbandsdaten eingebrochen. In der Woche vom 21. bis 27. Dezember seien rund ein Drittel weniger PCR-Tests durchgeführt worden, hatte der Verein Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mitgeteilt.

Seit Beginn der Pandemie wurden 1 687 185 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 30.12., 00.00 Uhr) registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 32 107.

Zu den Problemen bei der Terminvergabe für die Corona-Impfung sagte Spahn, zu Beginn liessen sich Wartezeiten in den Telefonleitungen leider nicht vermeiden. Er könne nur um Verständnis und Geduld bitten. Da jedes Bundesland ein anderes System habe, herrsche "etwas föderales Durcheinander"./toz/DP/jha

(AWP)