Manche Menschen flüchten wegen Krieg und Verfolgung aus Afrika. Andere verlassen ihre Heimat, weil sie in Europa auf Arbeit und eine bessere Perspektive für ihre Familie hoffen. In diese Kategorie von Ländern fallen etwa Nigeria, Senegal und Ghana. Etliche andere afrikanische Staaten wiederum dienen hauptsächlich als Transitländer auf dem Weg nach Norden.

Es folgt eine kurze Liste:

Hauptherkunftsländer von Flüchtlingen

Rund sieben Millionen der weltweit 25,4 Millionen Flüchtlinge leben nach Angaben internationaler Organisationen in Afrika, ausserdem rund 16 Millionen der weltweit 40 Millionen Binnenvertriebenen. Sieben der zehn Hauptherkunftsländer von Flüchtlingen liegen laut den Vereinten Nationen auf dem Kontinent, darunter der Südsudan, Somalia und der Sudan. Mit Uganda, dem Sudan und Äthiopien befinden sich zugleich aber auch drei der zehn wichtigsten Aufnahmeländer in Afrika.

In Deutschland beantragten zuletzt vor allem Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia Asyl. In Eritrea herrscht ein autokratischer Präsident. Es gibt keine Gewaltenteilung, eine Opposition ist nicht zugelassen. Es existiert keine freie Presse. Viele Regimekritiker sitzen ohne Verfahren in Haft. Somalia ist einer der ärmsten Staaten der Welt, die Sicherheitslage ist schlecht. Es kommt immer wieder zu Anschlägen und Kämpfen.

Herkunftsländer von Migranten

Mehr als die Hälfte der afrikanischen Migranten bleibt nach UN-Angaben in Afrika (53 Prozent). Rund 26 Prozent kommen nach Europa, zwölf Prozent gehen nach Asien und sieben Prozent nach Nordamerika. Als typische Herkunftsländer von Arbeitsmigranten gelten Nigeria, Ghana und der Senegal. Die drei Länder gelten als Demokratien, in denen es keine staatliche Verfolgung gibt.

Dennoch war Afrikas bevölkerungsreichstes Land Nigeria zuletzt nach Syrien und dem Irak der Staat, aus dem die meisten Menschen Asyl in Deutschland beantragten. Ähnlich wie Menschen aus Ghana und Senegal erhalten Nigerianer dort aber selten Asyl oder einen Flüchtlingsstatus. Knapp 60 Prozent der Nigerianer leben in extremer Armut.

Transitländer

Zu den typischen Transitländern zählen in Afrika der Niger und Libyen. Helfer schätzen, dass allein in der Wüste von Niger mehr Menschen verdursten als bei der Überfahrt über das Mittelmeer ertrinken. Früher gingen Experten davon aus, dass 90 Prozent der Flüchtlinge und Migranten, die in Libyen ankommen, die nigrische Wüstenstadt Agadez passierten. Inzwischen gehen die Behörden stärker gegen die dort ansässigen Menschenschmuggler vor.

Niger ist laut den Vereinten Nationen das zweitärmste Land der Welt. Die Mehrheit der Bürger mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren kann weder lesen noch schreiben. Weite Teile des Staatsgebiets bestehen aus Wüste, nur drei Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Die Geburtenraten in dem Vielvölkerstaat zählen zu den höchsten weltweit, so dass das Bevölkerungs- das Wirtschaftswachstum regelmässig auffrisst.

(Reuters)