"Leider sehen wir, dass Gäste abreisen, vor allem aus Deutschland, Österreich, Slowenien und anderen Ländern, die uns auf eine rote Liste gesetzt haben", sagte Filip Kulusic vom Tourismusunternehmen Croatian Adriatic International Club dem Sender. "Die Menschen gehen aus vielen Gründen - Familie, Politik, Arbeit", sagte Kulusic weiter. "Letztendlich wollen sie zu Hause und sicher sein."
Der Tourismus ist eine sehr wichtige Branche in Kroatien: Er macht etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Das Land hatte sich am 1. Juli für Touristen geöffnet und bis zum jüngsten Anstieg bei den Corona-Fällen hohe Besucherzahlen gemeldet. Die Tourismussaison dauert normalerweise bis Oktober. Bei den Bundesbürgern zählt Kroatien zu den beliebten ausländischen Urlaubszielen, mit einem hohen Anteil von Individualreisenden.
Zu den neuen Restriktionen, die von Montag an für zunächst 14 Tage gelten sollen, gehören unter anderem diese: In Cafés und Bars sind Gäste nur noch in Aussenbereichen zugelassen, an Beerdigungen und Hochzeiten dürfen maximal 50 Menschen teilnehmen und bei privaten Feiern nicht mehr als 20 Menschen.
In Deutschland bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat.
Kroatien hatte zuletzt einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Samstag meldeten die Behörden einen Rekordwert von 306 Fällen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden sowie einen Todesfall. Damit gibt es in dem Land mit etwa 4,19 Millionen Einwohnern demnach nun 2052 aktive Fälle./bb/DP/nas
(AWP)