Die Gesundheitskommission des Ständerats schrieb am Donnerstag, nur mit einer Verlängerung der Bezugsdauer erhielten die Betriebe Planungssicherheit. Sollte sich ihr Rat und der Nationalrat dem Vorschlag anschliessen, dürften viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufatmen.
Die auch das Gastgewerbe vertretende Gewerkschaft Unia erklärte im Vorfeld, dass die Gastbetriebe durch die vom Bundesrat am Mittwoch erlaubte Terrassenöffnung nicht zu 100 Prozent ausgelastet sein werden. Deshalb sei es enorm wichtig, dass die Kurzarbeitsentschädigung aufgestockt werde.
Gemäss den jüngsten verfügbaren Daten aus dem Januar stiegen die Zahlen bei der Kurzarbeit wegen des zweiten Shutdowns wieder stark an. Ende Januar waren gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) 399'667 Personen in Kurzarbeit. Das ist verglichen mit Dezember 2020 eine Zunahme von 36 Prozent. Die Zahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 37 Prozent auf 47'460, die ausgefallenen Arbeitsstunden stiegen um 55 Prozent.
Die Kosten für die Kurzarbeit werden im laufenden Jahr vom Bund übernommen - so hat es das Parlament in der Frühjahrssession beschlossen.
Keine Corona-Demo in Schaffhausen
Die Stadt Schaffhausen will nun doch nichts wissen von einer weiteren Kundgebung durch Corona-Skeptiker am Samstag. Die Stadtregierung widerrief die Bewilligung für einen Demonstrationszug durch die Altstadt kurzfristig.
Ursprünglich hatte sie vor rund einem Monat einem Gesuch entsprochen, weil bei einer früheren Kundgebung alle Auflagen eingehalten worden waren. Aufgrund der aktuellen Lagebeurteilung kam der Stadtrat auf seien Entscheid zurück.
Grössere Demonstrationen der Skeptiker hätten andernorts zu Problemen geführt, hiess es. Die geplante Kundgebung errege grosse Aufmerksamkeit in den sozialem Medien.
"Angesichts der Reaktionen und Aufrufe in den sozialen Netzwerken kann zurzeit nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung kommt", schreibt der Stadtrat. Zudem sei davon auszugehen, dass die Auflagen des Bundes bewusst nicht eingehalten werden.
Minim sinkende Fallzahlen
Die Infektionen mit dem Coronavirus nahmen am Donnerstag verglichen mit der Vorwoche minim ab. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 24 Stunden 2226 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet.
Gleichzeitig registrierte das BAG gemäss bereinigten und um Nachmeldungen ergänzten Zahlen 21 neue Todesfälle und 115 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche wurden 2449 Neuansteckungen gezählt.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 7,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 303,79 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Insgesamt wurden bis Dienstagabend 2'299'125 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'815'117 Dosen verabreicht. 689'178 Personen sind bereits vollständig geimpft.
Coronavirus senkt Lebenserwartung
Wegen der Corona-Pandemie starben in der Schweiz 2020 gemäss einer Studie 8,8 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr. Betroffen waren vor allem Ältere. Gleichzeitig sank die Gesamtlebenserwartung um 7,5 Monate.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Sterblichkeit in der Schweiz seit Jahrzehnten sinke, sei der Anstieg von 8,8 Prozent im letzten Jahr "ungewöhnlich", schreibt das Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und öffentliche Gesundheit in Lausanne (Unisanté). Es handle sich dabei um einen Rückgang auf das Niveau von 2014/2015.
Die von Unisanté durchgeführte Analyse zeigte auch, dass die Übersterblichkeit erst ab einem Alter von 70 Jahren bei Männern und ab 75 Jahren bei Frauen signifikant war. Unterhalb dieses Alters wurde kein Anstieg der Sterblichkeit beobachtet.
(AWP)