Maurer hielt seine Ansprache an die Delegierten seiner Partei von Bern aus. Er sei im Bernerhof, dem Sitz des Finanzdepartements, am Arbeiten, sagte er.

Die momentanen Corona-Massnahmen kosteten pro Woche etwa 750 Millionen Franken. "Das ist aber noch nicht alles." Betroffen seien auch die Arbeitslosenversicherung, die AHV, die Mehrwertsteuer und die Steuereinnahmen. "Damit sind wir dann in einem Bereich im Umfang von 60 bis 70 Milliarden, vorausgesetzt, der Lockdown dauert nicht noch längere Zeit."

Es gelte ein Gleichgewicht zu finden zwischen den finanziellen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise. "Das müssen wir besser in den Griff kriegen, das haben wir bisher zu wenig beachtet."

"Ist das noch unsere Schweiz?"

Er gehöre nicht zu den Verschwörungstheoretikern, sagte Maurer, aber viele Leute sagten ihm "Man darf in diesem Land nichts mehr laut sagen". Das mache ihm Sorgen. "Wir leben in einem Hype, der gefährlich ist für Gesellschaft und Staat." Kritik und hinterfragen sei kaum gestattet. "Ist das noch unsere Schweiz?"

"Manchmal kommt es mir vor, als ob ich Mitglied einer Sekte wäre und versuche, daraus auszubrechen", fuhr Bundesrat Maurer fort. "Wir brauchen kritische Bürgerinnen und Bürger. Es darf nicht sein, dass man den Leuten verbietet zu denken." Die Meinungsfreiheit sei in Gefahr.

(AWP)