Während in Deutschland und anderen europäischen Ländern dieser Tage über eine Verschärfung der Beschränkungen diskutiert wird, konnte die portugiesische Regierung am Freitag wegen der guten Entwicklung der dritten Lockerungsetappe grünes Licht geben. Sie soll zunächst für zwei Wochen gelten. Von den Lockerungen sind nur zehn Gemeinden ausgeschlossen, in denen die Lage noch nicht so gut ist wie im Rest des Landes. Betroffen ist vor allem die Urlaubsregion Algarve.

Neben weiteren Lockerungen dürfen die meisten der rund 10,3 Millionen Bürger des Landes unter Auflagen wieder Hochzeiten und Taufen feiern. Normalität herrscht allerdings auch in Portugal noch lange nicht. Gastronomiebetriebe dürfen zum Beispiel nur bis 22.30 Uhr an Werktagen sowie bis 13.00 Uhr an Wochenenden und Feiertagen Gäste empfangen. Die Landgrenze zu Spanien bleibt geschlossen.

Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Die Kliniken standen kurz vor dem Kollaps. Doch der Mitte Januar beschlossene strenge Lockdown trug Früchte: Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen nur 68,46 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Damit gehört Portugal zu den besten unter den 30 erfassten Ländern. In Deutschland betrug diese 14-Tage-Inzidenz zuletzt 275,64. Im Januar hatte dieser Wert in Portugal noch bei deutlich über 1600 gelegen.

(AWP)