Dienstleistungen waren bei den Verhandlungen über den Brexit-Handelspakt aussen vor geblieben. Britische Finanzdienstleister haben mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel ihren automatischen Zugang zum EU-Binnenmarkt verloren. Das führte zwar nicht zum befürchteten grossen Exodus aus der Londoner City, doch viele Banken und andere Unternehmen gründeten Ableger in Städten wie Paris, Dublin, Amsterdam und Frankfurt. Mit ihnen wanderten etwa 7000 Arbeitsplätze ab.

Der gegenseitige Zugang für Dienstleistungen wird künftig über sogenannte Äquivalenzbestimmungen geregelt werden. Damit ist die Anerkennung des anderen Regulierungssystems als gleichwertig gemeint. Die Äquivalenz ist aber nicht Gegenstand von Verhandlungen, sondern wird einseitig gewährt und kann auch relativ kurzfristig wieder zurückgenommen werden, sollten sich die Regeln bei dem Partner ändern. Mit der Einigung am Freitag dürfte aber eine gegenseitige Anerkennung einen Schritt näher gerückt sein.

Die Dienstleistungsbranche insgesamt macht rund 80 Prozent der britischen Bruttowertschöpfung aus./cmy/DP/he

(AWP)