Besonders besorgt zeigte sich der Präsident ob der Lage in den Überseegebieten Guadeloupe und Martinique. Die dramatische Lage dort erfordere die uneingeschränkte Solidarität der gesamten Nation. Mehr als 300 Einsatzkräfte aus dem Pflegebereich und der Feuerwehr erreichten die beiden karibischen Inseln diese Woche vom französischen Festland aus.

In den vergangenen Wochen waren die Infektionszahlen auf den französischen Antillen in die Höhe geschossen. Innerhalb einer Woche steckten sich auf Martinique auf 100 000 Menschen zuletzt mehr als 1100 an, auf Guadeloupe lag der Wert sogar über 1800. Vollständig geimpft seien aber nur etwa 20 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen, sagte Macron. Landesweit liegt die Impfquote mit etwa 56 Prozent deutlich höher. Die Kapazität in den Krankenhäusern auf den Inseln sei begrenzt, es gebe eine "Explosion schwerer Verläufe".

Um das Aufflammen des Virus in den Griff zu bekommen, sind die beiden Inseln bereits im Lockdown. Überseeminister Sébastien Lecornu kündigte dem Sender France Info zufolge an, dass die Regeln auf Guadeloupe dennoch weiter verschärft werden müssten.

Auch auf dem französischen Festland bereite die Gesundheitssituation Sorge, sagte Macron, etwa in den südlichen Regionen Provence-Alpes-Côte-d'Azur und Okzitanien sowie auf Korsika. In den dortigen Krankenhäusern wurden Notfallpläne aktiviert, um mehr Patienten aufnehmen zu können.

Landesweit steckten sich zuletzt auf 100 000 Menschen innerhalb einer Woche etwa 235 an. Die Infektionen schiessen aber nicht mehr so schnell in die Höhe wie noch im Juli. Macron zufolge wird man noch mehrere Monate mit dem Virus leben müssen. Ziel sei es, alle Französinnen und Franzosen, die geimpft werden könnten, zu impfen. Regierungssprecher Attal kündigte an, dass Corona-Tests ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden. Zuvor hatte es nur "Herbst" geheissen./rbo/DP/men

(AWP)