Der Vorschlag der EU-Kommission für das neue 55-Prozent-Ziel ist am Donnerstag Thema beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Eine Entscheidung soll aber erst auf dem EU-Gipfel im Dezember fallen. Bisher gilt als Ziel minus 40 Prozent.

Merkel will bei dem Gipfel auch in den Verhandlungen über den Finanzrahmen der EU für die Jahre 2021 bis 2027 aufs Tempo drücken. "Die Finanzverhandlungen befinden sich ja in einem entscheidenden Stadium und ich werde nochmal als Ratspräsidentschaft deutlich machen, dass wir schnell Ergebnisse brauchen."

Zu den schwierigen Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit Grossbritannien nach dem Brexit sagte Merkel: "Wir wollen ein Abkommen, aber nicht um jeden Preis." Man müsse zu einer fairen Vereinbarung kommen, von der beide Seiten profitieren könnten. "Es lohnt sich alle Mühe."

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte der EU eigentlich eine Frist zur Einigung bis zum 15. Oktober gesetzt, also bis Donnerstag. Nach einem Telefonat mit Gipfelchef Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch behielt er sich einen Abbruch der Verhandlungen vor, erklärte aber, er wolle zunächst den Gipfel abwarten./mfi/DP/fba

(AWP)