Die Frau habe sich über soziale Medien in den dschihadistischen Kämpfer verliebt, schrieb das Fedpol am Mittwoch auf seiner Internetseite. Aber als sie zu ihm nach Syrien reisen wollte, sei sie an der türkisch-syrischen Grenze angehalten und von den türkischen Behörden in die Schweiz zurückgeschickt worden.

Die Person habe an psychischen Problemen gelitten und sei bei ihrer Rückkehr in die Schweiz in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden, schrieb das Fedpol weiter. Sie sei aber seit 2017 nicht mehr in Ermittlungen mit terroristischem Hintergrund bei Fedpol aufgetaucht.

Kunden überwältigten Angreiferin

Am Dienstagnachmittag kurz nach 14 Uhr war es in einem grossen Kaufhaus in Lugano zu einer Messerstecherei gekommen. Bei der mutmasslichen Täterin handelt es sich nach Angaben der Tessiner Kantonspolizei um eine 28-jährige Schweizerin. Sie griff im Innern des Kaufhauses zwei Frauen an, eine von ihnen mit einem Messer. Eines der Opfer wurde dabei schwer verletzt.

An einer Medienkonferenz von Dienstagabend sagten sowohl die per Video zugeschaltete Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle als auch der Kommandant der Tessiner Kantonspolizei Matteo Cocchi, dass die Frau den Behörden bekannt gewesen sei.

Später twitterte der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi weitere Details zum Tathergang in Lugano. Demnach überwältigten andere Kunden im Kaufhaus Manor die Täterin unmittelbar nach dem Angriff. Die Bundesanwaltschaft (BA) eröffnete ein Strafverfahren.

(AWP)