Der Bundesrat hatte in seinem am Mittwoch veröffentlichten Bericht unter anderem verlangt, dass das Präsidium des Verwaltungsrats von SBB Cargo durch einen Dritten zu besetzen sei. Heute amtet SBB-CEO Andreas Meyer gleichzeitig als Verwaltungsratspräsident des Tochterunternehmens SBB Cargo.

Vor der Veröffentlichung des bundesrätlichen Berichts über die Weiterentwicklung von SBB Cargo hatte sich die SBB gegen einen externen Verwaltungsratspräsidenten gewehrt. Das Unternehmen habe argumentiert, dass diese Vorgabe "die Flexibilität der SBB einschränken" würde, schrieb SBB-Sprecher Raffael Hirt am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit eine Meldung der "Sonntagszeitung".

In seinem Bericht fordert der Bundesrat ausserdem, dass SBB Cargo langfristig weitere Partner und Grosskunden von SBB Cargo über eine Minderheitsbeteiligung oder über gemeinsam Tochterfirmen einbinden soll. Eine teilweise oder vollständige Privatisierung wurde hingegen verworfen.

Die SBB begrüsste den Entscheid des Bundesrates, Partnerschaften bei SBB Cargo zu prüfen. Die SBB wolle dafür Partner gewinnen, die sich für die nachhaltige Entwicklung von SBB Cargo einsetzten, investierten und Risiken trügen, schrieb Hirt weiter. Konkrete Gespräche mit potenziellen Partnern werde die SBB voraussichtlich ab Mitte 2018 führen.

(AWP)