Das Konsumfasten während der vom Bundesrat verordneten Ladenschliessungen habe inzwischen einem Konsumrausch Platz gemacht, schreibt die "SonntagsZeitung" und stützt sich dabei auf im Internet verfügbare Echtzeitdaten über das Kauf- und Mobilitätsverhalten der KOF.

Nachdem die Detailhandelsumsätze in der Schweiz im April 2020 im Vergleich zum April 2019 preis-? und kalenderbereinigt um 19 Prozent gesunken sind, sind sie laut Angaben der KOF im Mai 2020 im Vergleich zum Mai 2019 um rund 7 Prozent angestiegen. Der Anstieg ist hauptsächlich vom Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren getrieben.

Im Detailhandel mit Nicht-?Nahrungsmitteln konnten die Umsätze des Vorjahresmonats im Mai allerdings nicht erreicht werden. Doch auch hier gibt es Branchen, die ein starkes Umsatzplus verzeichneten. Stark gefragt waren etwa Geräte der Informations-?und Kommunikationstechnik (+43 Prozent), Haushaltsgeräte, Textilien, Heimwerker-? und Einrichtungsbedarf (+18 Prozent).

Zahlungen und Bargeldbezüge

Es hat sich gezeigt, dass die privaten Konsumausgaben stark von der Corona-?Krise beeinflusst sind. Im Zeitraum zwischen der Ausrufung der ausserordentlichen Lage bis zum zweiten Lockerungsschritt Mitte Mai war das wöchentliche Transaktionsvolumen von Zahlungen und Bargeldbezügen, wie die KOF feststellt, im Durchschnitt 27 Prozent tiefer als in den Wochen vor dem Lockdown.

Seit Mitte Mai zeichnen sich hier deutliche Aufholeffekte ab. Im Durchschnitt liegt das wöchentliche Transaktionsvolumen in den Wochen nach dem Lockdown 9 Prozent höher als vor dem Lockdown, wie die KOF errechnet hat.

Seit Ende Juni liegt die Inlandsaktivität der Bevölkerung laut KOF wieder im Bereich des Vor-?Corona-Niveaus. Demgegenüber liege die Aktivität der Schweizer hinsichtlich Auslandsreisen etc. trotz eines Aufholprozesses zuletzt immer noch unter dem Vorkrisenniveau.

(AWP)