"Und bis zum Sommer gibt es die Hoffnung, dass Deutschland durch diese Gasleitung das erste Gas erhalten kann", sagte er demnach bei einer Videokonferenz mit Bundestagsabgeordneten.

Die Staatsduma informierte auf ihrer Internetseite über das Online-Treffen des Vorsitzenden des Energieausschusses im russischen Parlament. Demnach handelte es sich um eine Sitzung der deutsch-russischen Parlamentariergruppe unter dem Vorsitz des AfD-Abgeordneten Robby Schlund.

Mit ihrer umstrittenen Sanktionspolitik wollen die USA die Inbetriebnahme der Pipeline noch stoppen, weil sie eine zu hohe Abhängigkeit Europas von russischem Gas befürchten. Ausserdem wollen sie verhindern, dass Russland auf diese Weise die Ukraine komplett als bisher wichtigstes Transitland für die Gaslieferungen nach Westeuropa umgeht. Die Ukraine ist auf die Durchleitungsgebühren in Milliardenhöhe angewiesen.

Zugleich kritisierte Sawalny, dass versucht werde, durch die Präsenz westlicher Kriegsschiffe in der Nähe des russischen Verlegeschiffes "Fortuna" die Fertigstellung der Leitung zu verzögern. Auch die Nord Stream 2 AG hatte nach Angaben von Tass Anfang April in der Gegend eine erhöhte Aktivität von Schiffen in der Region beanstandet. Diese Handlungen hätten einen "provokativen Charakter" und könnten zu einer Beschädigung der Leitung führen, hiess es.

Die Gasleitung ist nach Angaben von Nord Stream 2 zu 95 Prozent fertig. Insgesamt ist der Doppelstrang zwischen Russland und Deutschland 1200 Kilometer lang. Neben den USA und der Ukraine ist etwa auch das EU-Mitglied Polen gegen die Leitung, damit Russland nicht seine "aggressive Politik" mit dem Geld europäischer Kunden finanziere. Die Befürworter hingegen setzen auf eine höhere Energiesicherheit./mau/DP/he

(AWP)