Dieses Jahr läuft der Anlass unter dem Motto "New Horizons". Kann eine Pandemie auch eine Chance sein, und welche Herausforderungen bringt das kommende Jahrzehnt mit sich? Diesen Fragen widmet sich das diesjährige SEF.

Neben Führungskräften aus der Wirtschaft wie UBS-Chef Ralph Hamers sind Politiker und andere Persönlichkeiten als Hauptredner geladen.

Von den Bundesräten wird dieses Jahr Justizministerin Karin Keller-Sutter auftreten. Im vergangenen Jahr nahm Wirtschaftsminister Guy Parmelin und noch ein Jahr früher Finanzminister Ueli Maurer teil. Der Auftritt der Justizministerin ist am späten Mittwochnachmittag.

Ebenfalls am Mittwoch tritt Niall Ferguson auf. Der Brite ist einer der einflussreichsten und wohl der bekannteste lebende Historiker der Welt. Er ist Senior Fellow der Hoover Institution, die zur Stanford University gehört. Sein wohl bekanntestes Buch ist "Der Westen und der Rest der Welt. Die Geschichte vom Wettstreit der Kulturen". Ferguson kann der These des Politikwissenschaftlers Samuel P. Huntington und seinem "Kampf der Kulturen" nur teilweise zustimmen, weil er ethnische Konflikte stärker gewichtet als religiöse Kriege.

In mehreren Interviews äusserte Ferguson Kritik an der Pandemie-Politik Europas. Alle Pandemien in der Weltgeschichte seien immer in Wellen gekommen und alle hätten über ein Jahr gedauert, erklärte er. Die Staaten hätten dieser Tatsache zu Beginn zu wenig Rechnung getragen.

Ebenfalls am Mittwoch spricht die erst 39-jährige Vjosa Osmani-Sadriu. Seit April dieses Jahres ist sie Präsidentin der Republik Kosovo. Sie studierte unter anderem an der Universität Pittsburgh in den USA Rechtswissenschaften und wurde später Juraprofessorin an der Universität in Kosovos Hauptstadt Pristina.

Viel Unterhaltung verspricht der Auftritt von Richard Quest, dem Wirtschaftskorrespondenten des US-Nachrichtensenders CNN. Quest berichtet jeweils auch vom WEF in Davos.

Am Donnerstag tritt Alex Younger, der frühere Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes, in Interlaken auf. Für den MI6 war er in Europa, im Nahen Osten, vor allem aber auch in Afghanistan im Einsatz.

Den Schlusspunkt des diesjährigen Anlasses setzt am Donnerstagnachmittag schliesslich Mike Pence, der frühere Vizepräsident und Stellvertreter von Ex-US-Präsident Donald Trump.

Gegenüber Fox News kritisierte Pence vergangene Woche die Biden-Regierung scharf. Die Art und Weise, wie der Truppenabzug aus Afghanistan nun stattgefunden habe, sei eine "aussenpolitische Erniedrigung". Der Biden-Regierung warf er "Missmanagement" vor.

Nachdem das SEF im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie in abgespeckter Form und mit einem strengen Schutzkonzept in Montreux VD stattfand, ist dieses Jahr wieder eine Durchführung mit über 1300 Teilnehmenden möglich. Einlass zur Konferenz gibt es allerdings nur mit dem Covid-Zertifikat.

(AWP)