Die entsprechende Verordnung von Innenminister Sandor Pinter erschien in der Nacht zum Mittwoch im ungarischen Amtsblatt. Sie bezieht sich auf eine frühere Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban, wonach die genannten Öffnungsschritte wirksam werden sollten, sobald 2,5 Millionen Ungarn zumindest eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. Diese Marke wurde am Dienstag erreicht.

Damit haben mehr als 25 Prozent der Ungarn zumindest eine Erstimpfung erhalten. Das EU-Land verabreicht seinen Bürgern auch in der EU nicht zugelassene Impfstoffe aus Russland und China. Experten äusserten allerdings ernsthafte Bedenken gegen die Strategie Orbans, die Lockerung des Lockdowns an die Zahl der Impfungen zu binden und vom Infektionsgeschehen im Land zu entkoppeln.

Dieses ist nämlich immer noch sehr intensiv. In dem Land mit zehn Millionen Einwohnern beträgt die Sieben-Tage-Rate an Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner derzeit 518. Hinzu kommen die Überlastung der Krankenhäuser und eine hohe Sterblichkeit. Seit Ausbruch der Pandemie im März des Vorjahres starben in Ungarn bis einschliesslich Dienstag 22 098 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion./gm/DP/nas

(AWP)