"Wir glauben, dass die Norges Bank die erste Notenbank (unter den G10-Ländern) sein wird, die die Zinsen erhöht", sagte Björn Roger Wilhelmsen, Partner und Chefökonom bei Nordkinn, einem in Stockholm beheimateten Absolute-Return-Makro-Hedgefonds. Er prognostiziert, dass die erste Zinsanhebung "wahrscheinlich Ende 2021 kommen wird", was derzeit nur "in geringerem Masse" am Markt eingepreist sei.

Die Strategie von Nordkinn hat in diesem Jahr bislang etwas mehr als 6 Prozent eingebracht, verglichen mit einem Renditeziel von 4 Prozent gegenüber dem risikofreien Zinssatz. Der Fonds hat zwei Investmentstrategen angeheuert, die helfen sollen, neue Möglichkeiten in einer von extrem niedrigen Zinsen dominierten Welt aufzuspüren.

"Wenn die Zinssätze bei Null liegen, braucht man offensichtlich eine Menge guter Ideen, um eine Rendite von 4 Prozent zu erzielen", sagte Wilhelmsen. "Man muss viel recherchieren, um gute Möglichkeiten zu entdecken. Wir brauchen mehr Leute, um sie zu finden."

Norwegens Wirtschaft besser entwickelt

Die Norges Bank gibt am 24. September ihre nächste Zinsentscheidung bekannt. Die norwegische Notenbank hat signalisiert, dass sie nicht damit rechnet, den Leitzins, der derzeit bei Null liegt, vor Ende 2022 anzuheben. Aber Norwegens Wirtschaft hat sich während der Covid-Krise viel besser entwickelt als andere. Das Land hat dank seines Staatsfonds von 1 Billion Dollar auch mehr Spielraum für fiskalpolitische Massnahmen, was den Druck auf die Geldpolitik reduziert.

"Norwegen hebt sich von den anderen ab", sagte Wilhelmsen. Nordkinns Strategie bestehe darin, norwegische Zinsswaps zu kaufen und Swaps aus anderen Ländern zu verkaufen. "Bei dem Geschäft geht es um relativen Wert", sagte er.

(Bloomberg)