Der Franken ist zum Yen auf dem höchsten Stand seit 1980 geklettert. Die Aufwertung der Schweizer Währung zum ostasiatischen Pendant spiegelt die sich verändernde Zinsdifferenz. Während in der Schweiz der Zins durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) von -0,75 auf -0,25 Prozent angehoben wurde, widersteht die Bank von Japan dem weltweiten Trend zu höheren Zinsen. In Japan ist der Leitzins seit 2016 bei -0,1 Prozent festgelegt.

Das "bullishe" Signal für den Franken könnte gegenwärtig "nicht klarer" sein, schrieb der Londoner Chefwährungsanlayst George Saravelos von der Deutschen Bank. "Nachdem die SNB sich klar der Verteidigung ihrer langjährigen Glaubwürdigkeit in Sachen Inflation verpflichtet hat, bekräftigen wir unsere Ansicht, dass der Schweizer Franken die beste Absicherung gegen eine globale Stagflation ist."

Die Bank von Japan hält an ihrer Politik fest, die Renditekurve von Anleihen mittels Bondkäufen zu kontrollieren. Eine entsprechende Stellungnahme gab die Bank am Freitag heraus und entsprach damit auch den Erwartungen der meisten involvierten Analysten und Ökonomen. Dem Kurszerfall des Yen gegenüber den anderen grossen Währungen zollte die Zentralbankleitung unter Haruhiko Kuroda insofern Aufmerksamkeit, als dass erstmals seit 2012 Wechselkurse wieder in die Liste von Risiken aufgenommen wurde. Analysten sehen darin aber vor allem eine "kostenlose" Konzession gegenüber dem Markt. 

"Kuroda sagt klipp und klar, dass er dem stärkeren Marktdruck gegenüber nicht nachgeben wird", sagt Shinichiro Kobayashi, Chefökonom von Mitsubishi UFJ Research & Consulting. "Indem er sich schlicht weiter an sein Ziel einer stabilen Inflation heftet, zeigt Kuroda seine felsenfeste Entschlossenheit zugunsten einer weiterhin lockeren Geldpolitik." Kuroda ist der Überzeugung, höhere Zinsen würden der japanischen Wirtschaft Schaden zufügen, während sie sich immer noch von dem pandemiebedingten Einbruch erholt.  

(Bloomberg/cash)