Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Sung Kim, hatte der Führung in Pjöngjang am Montag während eines Besuchs in Seoul erneut Gespräche ohne jede Vorbedingung angeboten.

Es war jedoch das zweite Mal in dieser Woche, dass Nordkorea den USA die kalte Schulter zeigte. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, hatte den USA am Dienstag vorgeworfen, falsche Erwartungen zu haben.

Kim spielte auf Äusserungen des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, an, der zuletzt von einem "interessanten Signal" aus Pjöngjang gesprochen hatte. Nordkoreas Machthaber sagte in der vergangenen Woche bei einem Parteitreffen, seine Regierung müsse sich auf "Dialog und Konfrontation" mit den USA vorbereiten.

Nach Einschätzung der Experten der auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite "38 North" des Stimson Center in den USA schliesst Pjöngjang die Wiederaufnahme eines Dialogs nicht kategorisch aus. Vielmehr scheine Pjöngjang mehr von den USA zu erwarten. "Mit anderen Worten, "bedeutungsloser" Kontakt ist nicht drin, doch schliesst das ein, dass Gespräche mit mehr Substanz nach wie vor möglich sind."

Die Nuklearverhandlungen mit dem USA kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen Kim Jong Uns mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. Nordkorea machte seitdem mehrfach deutlich, an neuen Gesprächen nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge unterbreite./dg/DP/fba

(AWP)