Im letzten Jahr wurden in der Schweiz Medikamente im Wert von insgesamt knapp 6 Milliarden Franken verkauft; das waren 2,2 Prozent mehr als 2017. In den Vorjahren hatte das wertmässige Wachstum des Medikamentenmarktes noch bei 4,4 Prozent (2017), 4,8 Prozent (2016) oder gar 5,1 Prozent (2015) gelegen.

Im Vergleich dazu belief sich 2018 der kassenzulässige Markt auf rund 5 Milliarden Franken; er ist zum Vorjahr um 2,3 Prozent gewachsen. Davon entfielen 50,1 Prozent patentgeschützte Medikamente. Generika machten 14,3 Prozent des kassenzulässigen Markts aus; der Generikamarkt umfasste ein wertmässiges Volumen von 719 Millionen Franken.

Bemerkenswert ist, dass mengenmässig, also gemessen an der Anzahl abgegebener Packungen, Generika um 7,4 Prozent zugelegt und damit die patentabgelaufenen Originale überholt haben. Gemessen am Gesamtmarkt lag die Zahl der verkauften Packungen im Vergleich zu 2017 um 0,8 Prozent höher und hat damit leicht zugenommen.

Preise für Krebsmedikamente gesenkt

Hintergrund des abgeschwächten Umsatzwachstums ist, dass 2017 wieder reguläre Preissenkungsrunden aufgenommen wurden, wie Interpharma (Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen in der Schweiz) und vips (Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz) am Mittwoch mitteilten.

Bei der Preisüberprüfungsrunde wurden als Erste die Krebsmedikamente überprüft; per Anfang Januar oder Anfang Februar 2018 seien die Preise vieler Präparate "teils massiv" gesenkt worden: "Dies hat zu einem deutlich geringeren wertmässigen Wachstum im Medikamentenmarkt im Jahr 2018 geführt", schreiben die beiden Pharmaverbände. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurden jährliche Einsparungen von 325 Millionen Franken erzielt.

Am stärksten sind im letzten Jahr mit 10,1 Prozent die Umsätze mit Krebsmedikamenten gestiegen. Aber auch mit Medikamenten für Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose sind die Umsätze um 5,9 Prozent und damit überdurchschnittlich gewachsen.

(AWP)