Weltweit will der Konzern allen seinen Angestellten in Zukunft eine Elternauszeit von mindestens 14 Wochen gewähren, wie Novartis am Donnerstag mitteilte. Diese neue Richtlinie, die das Unternehmen als weiteren Meilenstein zur Gleichstellung seiner global 130'000 Mitarbeitenden sieht, soll bis Anfang 2021 umgesetzt werden.
In der Schweiz gewährte Novartis Frauen nach der Geburt bisher den gesetzlich vorgeschriebenen bezahlten Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen. Zusätzlich erhielten sie einen Schwangerschaftsurlaub von vier Wochen, wie es auf Anfrage bei Novartis hiess. Frischgebackene Väter bekamen sechs freie Tage.
In der Schweiz ist der Vaterschaftsurlaub derzeit noch nicht gesetzlich geregelt. Hängig ist jedoch eine Volksinitiative, die vier Wochen verlangt. Ein indirekter Gegenvorschlag sieht zwei Wochen Vaterschaftsurlaub vor. Wirtschaftsverbände und SVP setzen weiterhin auf Freiwilligkeit, wie die Vernehmlassung kürzlich zeigte.
Die neue Richtlinien für die Elternauszeit gelten bei Novartis nicht nur im Fall von Geburten. Zur Anwendung kommen sie auch bei Adoptionen sowie bei Leihmutterschaft, sofern letztere im entsprechenden Land erlaubt ist. Sind beide Elternteile bei Novartis angestellt, kommen laut einem Sprecher Mutter und Vater in den Genuss der bezahlten Auszeit.
Künftig dürften bei Novartis pro Jahr mehrere hundert Männer von der neuen Regelung profitieren: Über die vergangenen paar Jahre gesehen verzeichnet der Konzern in der Schweiz jeweils zwischen 250 und 270 Vaterschaften, wie es auf Anfrage hiess. Jährlich bringen zudem 300 bis 320 Novartis-Angestellte hierzulande ein Kind zur Welt. Die neuen Regeln gelten weitgehend auch für gleichgeschlechtliche Paare.
(AWP)