Er ist 13 Sitzungen in Folge gewachsen und hat heute 201 Basispunkte erreicht. Eine so lange Ausweitung gab es in einem bis 1993 zurückreichenden Datenuniversum noch nie.

Die EZB hat signalisiert, ihre Bondkäufe, die die Anleihen höher verschuldeter Länder wie Italien stützen, wahrscheinlich im Juli enden zu lassen. Händler setzen angesichts der Inflationsdynamik zudem auf eine rasche Serie von Zinserhöhungen ab der zweiten Jahreshälfte. Die Kehrseite dessen ist, dass es in der Eurozone erneut zu einer Fragmentierung des Zinsumfeld kommen könnte.

"Die Spreads der europäischen Staatsanleihen passen sich bereits an diese schöne neue Welt an", erklärten Commerzbank-Strategen um Michael Leister, die bei BTPs im H2 mit einer Spreadausweitung auf 240 Basispunkte rechnen. "Es wird immer deutlicher, dass die Messlatte für die EZB, Flexibilität anzuwenden, um einer Fragmentierung entgegenzuwirken, höher liegt als viele dachten".

Die Auswirkungen des bevorstehenden Netto-Angebotsanstiegs an Euroraum-Staatsanleihen müssten sich vielleicht erst noch in den Spreads niederschlagen", sagt sagt Aman Bansal, Bondstratege bei Citi. "Mit anderen Worten: Es gibt weiterhin Gegenwind und wir erwarten, dass sich der 10-jährige BTP-Bund-Spread in den kommenden Monaten in Richtung 225 Basispunkte ausweiten wird".