Zwar liegt das laut einem Bloomberg-Barclays-Index immer noch eine Billion Dollar unter dem Rekordwert vom vergangenen Jahr. Aber in vielen der weltweit grössten Investment-Grade-Märkten sind die Renditen kurz davor, in den negativen Bereich abzurutschen. Beispielsweise bewegen sich die Renditen zweijähriger US-Treasuries und zehnjähriger britischer Gilts um 0,1 Prozent.

Der Trend ist darauf zurückzuführen, dass die globalen Zentralbanken als Reaktion auf die Coronavirus-Krise die Zinsen gesenkt und den Kauf von Vermögenswerten verstärkt haben, was eine neue Welle aggressiver Renditejagd an den Märkten auslöste. Anleger gehen auf der Suche nach Erträgen grössere Risiken ein und kaufen weniger kreditwürdige Anleihen. Sie wollen vermeiden, dass sie Wertpapiere mit negativer Rendite halten, die Geld verlieren können, wenn sie nicht im Wert steigen.

"Die Märkte halten nicht dagegen, wenn die Zentralbanken signalisieren, dass die Zinssätze noch einige Zeit dort bleiben werden, wo sie sind", sagte Richard Kelly, Leiter globale Strategie bei der Toronto-Dominion Bank. "Leitzinsen bei Null oder darunter und eine quantitative Lockerung, die auf die Laufzeitprämie drücken, werden noch jahrelang die Norm sein."

Anleihen mit Zinsen unter Null machen mittlerweile rund ein Viertel des Investment-Grade-Bond-Universums aus. Weitere schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft könnten ein Grund dafür sein, dass die Federal Reserve und die Bank of England ihre Leitzinsen von derzeit knapp über dieser Marke auf unter 0 Prozent senken, sagt Kelly von Toronto-Dominion. Dann würde das Volumen von Anleihen mit negativen Renditen weiter anschwellen.

(Bloomberg)