Sehr wichtig sei es, Massnahmen zu ergreifen, deren Nutzen gegen die Pandemie maximal gross sei und der Schaden für die Wirtschaft gleichzeitig maximal klein, sagte die Wirtschaftsprofessorin der Universität Zürich am Samstagabend im "Echo der Zeit" von Radio SRF weiter
Gute Massnahmen für die Wirtschaft, die gleichzeitig wenig kosteten, währen zum Beispiel gutes Testen, das Maskentragen und ein viel effizienteres Contact Tracing sowie das ganz gezielte Einschränken von Aktivitäten, die besonders gefährlich seien. Als Beispiel nannte sie das Auftreten von Chören in Innenräumen.
Es gebe aber auch Massnahmen, die viel kosteten und wenig nützten. Als Beispiel sprach sie die Diskussion über die Quarantäne für Einreisende aus Ländern mit ähnlich hohen oder tieferen Ansteckungsraten als in der Schweiz an. "Das kostet für die Wirtschaft sehr viel, weil die Leute von der Arbeit oder weil Business-Kontakte wegfallen usw., und der Nutzen gegen die Pandemie ist sehr fraglich", sagte sie. "Wir müssen also sehr gezielte Massnahmen haben, die wirklich die Pandemie direkt angehen und möglichst wenig Schaden hervorrufen."
Im Notfall, wenn die Lage nicht rechtzeitig in den Griff zu bekommen sei - und im Moment sehe es sehr gefährlich aus - könne ein Lockdown die einzige Massnahme sein, die noch Kosten-Nutzen-Effizient sei. "Aber wenn wir genügend früh andere Massnahmen haben, die gezielter sind, wird es nicht dazu kommen", sagte sie weiter. Deshalb sei es aktuell so wichtig, alles daran zu setzen, dass es nicht wieder so schlimm werde wie im Frühjahr.
Wieviel die Pandemie letztlich kosten werde, sei schwierig vorauszusagen, weil es darauf ankomme, wie sie verlaufe und wie rasch ein Impfstoff komme. "Es ist aber jetzt wichtig, langfristige Schäden zu vermeiden, die dann noch viel teurer würden", sagte sie.
(AWP)