Diese Woche hat sich aber Oppositionsführer Juan Guaido zum Präsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert. Die USA stellten sich umgehend auf die Seite Guaidos, während sich Moskau auf Maduros Seite schlug die USA vor einer Militärintervention warnten.

Venezuelas grösster Gläubiger ist zwar China. Seit die Wirtschaft des südamerikanischen Landes aber vor fünf Jahren in die Rezession rutschte und sich ausländische Investoren zurückzogen, ist Russland für Maduro wichtiger denn je. So stellten Moskau und der Ölkonzern Rosneft nach Reuters-Berechnungen seit 2006 Kredite und Kreditlinien in Höhe von mindestens 17 Milliarden Dollar zur Verfügung. Nachfolgend Daten zu den wichtigsten Aktivitäten Russlands in Venezuela:

Wichtiger Geldgeber

Im November 2017 stimmte Russland einer Umschuldung venezolanischer Staatsschulden in Höhe von 3,15 Milliarden Dollar zu. Die Rückzahlungen sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren erfolgen. Dem russischen Vize-Finanzminister Sergej Storchak zufolge hat das durch einen Konjunktureinbruch, Ölpreis-Verfall und US-Sanktionen schwer gebeutelte Land bislang keine weiteren Finanzspritzen von seinem Verbündeten gefordert. Storchak sagte jüngst, Venezuela bediene seine Schulden. Über weitere Kredite an Caracas sei nicht darüber gesprochen worden.

Gemeinsame Bank

Russland and Venezuela haben ein Banken-Joint-Venture, die Evrofinance Mosnarbank. Der venezolanische Staatsfonds Fonden hält daran 49,99 Prozent. Die russische Gazprombank, an der der staatliche Konzern Gazprom beteiligt ist, und die Staatsbank VTB besitzen je 25 Prozent an Evrofinance.

Ölkonzerne sind verbandelt

Russlands grösster Ölkonzern Rosneft hat eine Reihe von Projekten in Venezuela. Unter anderem hat er Darlehen an deren Ölkonzern PDVSA vergeben.

Viele Ölprojekte

Rosneft ist an mehreren Ölprojekten in Venezuela beteiligt, Konzernchef Igor Sechin reist regelmässig in das Land. Die gesamte Ölproduktion aus diesen Anlagen betrug 2017 acht Millionen Tonnen oder 161.000 Barrel pro Tag. Rosnefts Anteil daran lag nach den letzten verfügbaren Dokumenten bei drei Millionen Tonnen. Zu den wichtigsten Projekten zählt Junin 6, an dem PDVSA 60 Prozent hält. Der Rest wird von einem Joint Venture von Rosneft und Gazpromneft, dem Ölarm von Gazprom, kontrolliert. Zudem hält Rosneft je 40 Prozent an den Projekten Petromonagas, Petroperija und Petrovictoria. An Petromiranda sind sie zu 32 Prozent beteiligt, an Boqueron zu 26,67 Prozent.

Kalaschnikows und Panzer

Das erste kreditfinanzierte Abkommen für den Kauf von Waffen wurde 2006 in Moskau von Chavez und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnet. Seitdem kann Venezuela Kalaschnikow-Gewehre, Sukhoi-Flugzeuge, Panzer und andere militärische Ausrüstung kaufen. Im Dezember hatten Medien berichtet, Russland wolle strategische Flugzeuge auf einem venezolanischen Luftwaffenstützpunkt im Karibischen Meer südöstlich der USA einsetzen.

(Reuters)