"Jeder steht auf der Seite der Ukrainer, denn der Mensch pflegt auf der Seite des Angegriffenen zu stehen und drückt dem Angegriffenen die Daumen", führte Orban weiter aus. Doch zugleich müsse man den "militärischen Realitäten" ins Auge sehen. Russlands Übermacht führe dazu, dass "die Kriegszone viel schneller an Ungarn heranrücken wird, als die meisten Ungarn denken". Ungarn, das seit 1999 der Nato und seit 2004 der EU angehört, grenzt im Nordosten an die Ukraine.

Die gegenwärtigen Kriegsschauplätze sind mehr als 1000 Kilometer von der ungarisch-ukrainischen Grenze entfernt. Orban, der ein gutes Verhältnis zu Kremlchef Wladimir Putin pflegt, hatte die russische Invasion in die Ukraine anfangs nur halbherzig verurteilt. Bei der Verhängung des jüngsten Sanktionspakets der EU hatte er mit seiner Vetodrohung erreicht, dass russische Erdöllieferungen an Ungarn vom Erdöl-Lieferboykott der EU ausgenommen bleiben./gm/DP/stk

(AWP)