Fast 800 Menschen hätten sich mittlerweile in Deutschland mit Sars-CoV-2 infiziert, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstag mit. Das sind mehr als zehn Mal so viele Fälle wie noch eine Woche zuvor. Angesichts drohender finanzieller Belastungen für die Wirtschaft wollen die Spitzen der Koalition am Sonntagabend im Bundeskanzleramt über unterstützende Massnahmen beraten.

Die weitaus meisten Fälle bundesweit verzeichnet nach RKI-Angaben mit 373 weiterhin Nordrhein-Westfalen vor Baden-Württemberg (170) und Bayern (134). Ausser Sachsen-Anhalt sind mittlerweile alle Bundesländer betroffen. Unter den Schülern, die aus dem besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen Südtirol nach Halle zurückgekehrt sind, gab es zunächst keine bestätigte Infektion. Alle Tests waren nach Angaben der Stadt von Samstag negativ.

In der Schweiz halten 76 Prozent der Befragten das Verbot für Grossveranstaltungen für angemessen. Das geht aus einer Umfrage des Forschungsinstituts Link hervor, die der "SonntagsBlick" publiziert hat. 

Das Coronavirus breitet sich derweil auch in der Schweiz rasant aus. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag meldete, gab es bisher 228 bestätigte Ansteckungen. Bei weiteren 36 Fällen lag ein erstes positives Resultat vor, die Bestätigung durch das Referenzlabor in Genf stand noch aus. Werden sie bestätigt, ergibt dies 264 Fälle. Am Freitag lag die Zahl der Fälle noch bei 210. In der Schweiz starb bislang eine Person an der durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. 

Weltweit 100'000 Infektionen

Weltweit sind inzwischen mehr als 100 000 Infektionen und rund 3500 Todesfälle registriert - die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle dürfte Experten zufolge noch weit darüber liegen (siehe hier auch die Coronavirus-Karte der Johns-Hopkins-Universität). Die meisten Infektionen verlaufen weiterhin mild, ein Grossteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder kann nach einigen Tagen bis Wochen wieder geheilt aus der Klinik entlassen werden.

In Europa bleibt Italien das am stärksten von Sars-CoV-2-Infektionen getroffene Land. Bis Samstagabend waren dort fast 6000 Infektionen und mehr als 230 Todesfälle erfasst. Papst Franziskus sollte wegen der Ausbreitung des Virus das nächste Angelus-Gebet nicht am Fenster vor den Menschen direkt sprechen. Es solle per Video live aus dem Papstpalast übertragen werden, teilte das Pressebüro des Vatikans mit. Das traditionelle Angelusgebet des Kirchenoberhaupts wird in der Regel von Tausenden Besuchern auf dem Petersplatz verfolgt. Grosse Menschenansammlungen gelten aber als Risiko für eine Ansteckung.

Positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde auch der Chef der in Rom mitregierenden Sozialdemokraten, Nicola Zingaretti. Es gehe ihm gut, er müsse aber zunächst zu Hause in Quarantäne bleiben, erklärte der 54-jährige Politiker.

Iran und Südkorea stark betroffen

Stark steigende Fallzahlen melden ausserhalb des Ursprungslandes China ausserdem weiterhin Iran und Südkorea. In Südkorea gibt es inzwischen mehr als 6700 Nachweise, 44 Todesfälle waren bis Freitag erfasst. Die Mehrzahl neuer Fälle wird weiter in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region erfasst. In Iran stieg die Zahl erfasster Infektionen binnen eines Tages um mehr als 1000 auf gut 5800. Mehr als 140 Todesfälle sind inzwischen registriert.

Auch in den USA sorgt die Krankheit zunehmend für Probleme: Auf einem vor der Küste Kaliforniens gestoppten Kreuzfahrtschiff waren mindestens 21 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Behörden hatten das Schiff angehalten, nachdem ein früherer Passagier an Covid-19 gestorben war. Rund 2400 Passagiere und 1100 Crewmitglieder sollen sich an Bord befinden.

Die Virus-Ausbreitung belastet auch die Börsen weltweit immer mehr. Der Schweizer Leitindex Swiss Market Index (SMI) hat seit dem 23. Februar weit über 10 Prozent verloren. Am letzten Freitag ging er mit einem Minus von 4 Prozent aus dem Handel. (cash/AWP/Reuters/SDA)

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