Der ölreiche Irak steckt in einer politischen und wirtschaftlichen Krise. Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi hatte die Abstimmung nach Massenprotesten um mehrere Monate vorgezogen. Die Demonstrationen waren im Oktober 2019 ausgebrochen. Sie richteten sich unter anderem gegen die grassierende Korruption und die schlechte Infrastruktur.

Viele Menschen haben sich von der Politik abgewendet, weil sie im bestehenden politischen System keine Besserung erwarten. Beobachter rechnen mit einer niedrigen Wahlbeteiligung. Bei der Abstimmung im Mai 2018 war sie auf ein Rekordtief von 44,5 Prozent gefallen.

Der Irak leidet auch noch unter den Folgen des Krieges gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Extremisten hatten 2014 grosse Gebiete im Norden und Westen des Landes überrannt. Vor rund vier Jahren erklärte die Regierung den Sieg über den IS. Zellen der Dschihadisten sind aber weiter aktiv und verüben Anschläge./jku/DP/nas

(AWP)