Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist die Deutsche Bank im Besitz solcher Unterlagen. Ob sie diese wie vom US-Kongress gefordert auch aushändigen muss, ist allerdings noch offen. Seit die Demokraten im Kongress die Mehrheit übernommen haben, versuchen sie die Herausgabe der Dokumente zu erzwingen.

Das Frankfurter Geldhaus erklärte in einer Mitteilung an ein US-Berufungsgericht, es sei im Besitz von Steuererklärungen. Zwar waren die Namen der betroffenen Personen beziehungsweise Firmen geschwärzt. Die Mitteilung stand aber im Zusammenhang mit einer Anhörung des Gerichts zu dem Thema am vergangenen Freitag. Die Bank lehnte einen Kommentar ab. Ein Anwalt der Familie Trump war zunächst nicht zu erreichen.

In den USA ist es Tradition, dass der Präsident der Öffentlichkeit Einblick in seine Finanzen gewährt. Trump lehnt dies aber ab. Er und seine Kinder Ivanka, Eric und Donald Jr. wehren sich juristisch dagegen. Im Frühjahr hatte ein Gericht entschieden, dass die Deutsche Bank und das US-Institut Capital One zur Herausgabe von Dokumenten an den US-Kongress verpflichtet sind.

Die Anwälte des früheren Immobilien-Moguls und seiner Familie gingen in Berufung und argumentieren, dass es keine rechtsmässige Grundlage für die Dokumenteneinsicht gebe. Die Deutsche Bank hatte erklärt, der Aufforderung des Gerichts Folge zu leisten, wenn ein rechtmässiges Urteil vorliege. Wie Capital One in einer Mitteilung an das Gericht schrieb, liegen dem Institut keine Steuererklärungen von Trump vor.

Deutschlands grösstes Geldhaus hatte Trump vor seiner Präsidentschaft hohe Kredite gewährt. Viele andere Institute hatten das nicht mehr getan. Dokumenten zufolge schuldet Trump der Deutschen Bank Trust Company Americas mindestens 130 Millionen Dollar im Zusammenhang mit Immobilienprojekten.

(Reuters)