Er rechne mit den Strafmassnahmen noch vor dem EU-Gipfel, sagte ein EU-Diplomat Reuters am Donnerstag mit Blick auf das Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs am 25. und 26. März. Die EU droht damit, Konten von Verbündeten von Russlands Präsident Wladimir Putin einzufrieren und Reiseverbote zu verhängen.

Ob davon auch sogenannte Oligarchen - einflussreiche und vermögende Geschäftsleute - betroffen sein sollen, blieb zunächst offen. Dies hatten Anhänger Nawalnys gefordert. Eine Vorentscheidung über die Sanktionen soll bei dem EU-Aussenministertreffen am 22. Februar fallen.

«Sanktionen sind rasch nötig»

"Sanktionen sind rasch nötig, andernfalls werden ihre Wirkungen geschwächt", sagte ein weiterer EU-Diplomat. Die Beziehungen zwischen der Union und Russland hatten sich Anfang Februar weiter eingetrübt, als während eines Moskau-Besuchs des EU-Aussenbeauftragten Josep Borell ein deutscher, ein polnischer und ein schwedische Diplomat ausgewiesen wurden.

Nawalny war im Januar nach seiner Rückkehr aus Deutschland festgenommen worden, wo er wegen eines in Russland erlittenen Giftanschlags behandelt worden war. Kurz darauf wurde er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er während seiner Genesungszeit in Deutschland gegen Bewährungsauflagen aus einem früheren Urteil verstossen haben soll. 

(Reuters)