"Deutschland ist das grösste Land - es würde die EVP schwächen", wenn die CDU/CSU im Rennen um die Nachfolge von Angela Merkel nicht gewinnt, sagte Kurz in einem Interview mit Bloomberg TV. Eine grosse Machtverschiebung auf dem gesamten Kontinent würde die Niederlage dennoch nicht auslösen, sagte er.

Kurz wäre der letzte westliche Regierungschef in der EVP, wenn der sozialdemokratische Spitzenkandidat Olaf Scholz sich am Sonntag gegen Armin Laschet durchsetzt und eine Regierung bildet. Das Machtvakuum könnte dem 35-Jährigen allerdings auch Chancen innerhalb der konservativen Parteienfamilie eröffnen.

"Als Christdemokrat hoffe ich, dass die CDU/CSU gewinnt, denn es ist uns wichtig, dass Deutschland wirtschaftsfreundlich bleibt, dass Deutschland wettbewerbsfähig bleibt", sagte Kurz in New York, wo er an der Generalversammlung der Vereinten Nationen teilnimmt. "Im Norden und Westen Europas ist die EVP nicht mehr so stark wie früher."

Kurz plädierte erneut für eine Rückkehr zur Haushaltsdisziplin in der Europäischen Union und lehnte die Idee einer gemeinsamen Verschuldung der EU ab.

Seine Regierungskoalition mit den Grünen könne ein Vorbild für Deutschland sein, so Kurz. "Die funktioniert ganz gut und ich denke, sie bietet eine gute Chance, wettbewerbsfähig und wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Umwelt zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen", sagte er. "Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es in Deutschland in Zukunft eine ähnliche Koalition geben wird."

(Bloomberg)