Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 0,2 Prozent fallen, sagte das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch voraus. Bereits im Frühjahr hatte es ein Minus von 0,1 Prozent gegeben. Bei zwei Rückgängen in Folge wird von einer Rezession gesprochen. "Die Industrie steckt in der Krise und zieht langsam aber sicher auch die Dienstleister mit hinein", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen.

Die Nachfrageschwäche in wichtigen Absatzmärkten belastet demnach die exportabhängige Industrie. "Vor allem der drohende harte Brexit zieht bereits jetzt Länder wie Deutschland, die eng mit dem Vereinigten Königreich verflochten sind, in einen Abwärtssog", sagte DIW-Ökonom Simon Junker. Über all dem schwebten noch die von den USA ausgehenden Handelskonflikte und die politische Entwicklung in Italien, von denen neue Probleme im Euroraum ausgehen könnten. "All das ist Gift für die konjunktursensible und auf Investitionsgüter ausgerichtete deutsche Wirtschaft", sagte Junker.

(Reuters)